Am Abend des 25.03. hatten wir das Vergnügen in einer digitalen Veranstaltung einen Einblick in das Leben der Geheimagentin Hilde Albrecht, einer Geliebten von Oskar Schindler, die 300 Jüdinnen vor der Vergasung rettete zu bekommen. Zeitzeugin der zweiten Generation und Bekannte der Familie Schindler Prof. Erika Rosenberg, hielt den Vortag und stellte sich den interessierten Fragen in der anschließenden Diskussion.

Erika Rosenberg und der Weg zur Geschichte von Hilde Albrecht 

Frau Prof. Erika Rosenberg lernte 1990 Emilie Schindler, Oskar Schindlers Ehefrau, in Buenos Aires kennen und begleitete sie von da an bis zu ihrem Tot im Jahr 2001. Als Biografin der Familie Schindler begann Erika Rosenberg auch über verschiedene Helfer*innen und Gegner*innen der Schindlers zu recherchieren. Sie stieß dabei auf die Geschichte von Hilde Albrecht, die im August 1944 dreihundert jüdische Frauen vor der Vergasung rettete und dabei ihr Leben riskierte. Hilde war eine enge Vertraute und Geliebte von Oskar Schindler.  Prof. Rosenberg, die auch in persönlichem Kontakt zum Neffen der Geheimagentin steht, holte diesen sogar per Sprachanruf für einen kurzen Gruß mit in die Veranstaltung. Prof. Luis Adalbert Berlanga Albrecht, doziert in Mexico City und half Prof. Erika Rosenberg bei den Recherchen zu Hilde Albrecht.   

Die Fragerunde im Anschluss an den Vortrag 

Nachdem das Publikum sich mehrmals für den anregenden Vortrag bedankte, wurden Fragen an Erika Rosenberg gestellt und es entstand eine rege Diskussion. Erika Rosenberg konnte auch hier einen Einblick in die, für Hilde Albrecht selbst, gefährlichen Taten der intelligenten und empathischen, aber bisher weitgehend unbekannten Geheimagentin geben. Es wurde deutlich, dass ein reges Interesse insbesondere an Beweggründen und Motiven der Hilde Albrecht bestand. Deutlich wurde aber auch, dass die Antworten auf viele Fragen erst durch weitere Forschungsbemühungen gegeben werden können.   

Starke Frauen 

Als Tochter von nach Argentinien geflohenen jüdischen Holocaust Überlebenden recherchiert Prof. Erika Rosenberg über das Leben und Wirken stiller Heldinnen und starker Frauen des 20. Jahrhunderts, denn „es waren auch Frauen, die sich für die Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit eingesetzt haben“. Prof. Rosenberg wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Austrian Holocaust Award ausgezeichnet.  

Weitere Veranstaltungen 

Wir laden Sie herzlich zu weiteren Veranstaltungen mit Prof. Erika Rosenberg ein. 

  • 29.04.2021 Hintergründe zum Film Schindlers Liste

Informationen bei unserer Mitarbeiterin Yvonne Bonfert: y.bonfert@aktion-zivilcourage.de