Machen statt Meckern
Das Freiwillige Soziale Jahr Politik (FSJ Politik) in Sachsen sucht wieder politisch interessierte junge Menschen. Als Einsatzstelle im Rahmen des FSJ Politik bietet die Aktion Zivilcourage vielfältige Möglichkeiten für einen einjährigen Freiwilligendienst.
Neugierig?
Etienne Köhler leistet seit 1. September seinen Freiwilligendienst bei der Aktion Zivilcourage und berichtet von seinem Arbeitsalltag.
„Ich wollte ich meinem FSJ möglichst viel neues lernen und viele neue Erfahrungen machen, zum einen mit Blick auf die Organisation von Veranstaltungen, zum anderen in der außerschulische Bildungsarbeit. In beiden Bereichen habe ich auch echt viel dazugelernt“. Weiter unten liest du noch mehr über Ètiennes Alltag als FSJler.
Bewerbung und los geht's!
Bewerbungen werden in der Zeit vom 15. März bis zum 15. Mai 2020 bei der Sächsischen Jugendstiftung entgegengenommen. Ausführliche Informationen zum Programm, den Einsatzstellen im FSJ Politik sowie die aktuelle Ausschreibung und Informationen zur Bewerbung stehen auf der Internetseite https://www.saechsische-jugendstiftung.de/machen-statt-meckern bereit.
Interview: Arbeitsalltag eines FSJlers
Ètienne, was machst du so bei der Aktion Zivilcourage?
Als FSJler bei der bei Aktion Zivilcourage bin ich nicht an ein bestimmtes Projekt gebunden und werde dort eingesetzt, wo ich gebraucht werde.
Die meiste Zeit verbringe ich im Bildungsbereich. Im Projekt „Starke Kinder und Jugendliche vor Ort - Empowerment für Demokratie und Courage “ bieten wir von Klassenstufe 7 bis ins Berufsschulalter für Schüler*innen und Lehrkräfte Workshops zu den Themen Zivilcourage, Rechtsextremismus und Konfliktmanagement oder Bildungsfahrten zu Gedenkstätten an. Regelmäßig fahren wir mit Schüler*innen nach Theresienstadt, leider konnte ich bei einer solchen Fahrt noch nicht teilnehmen, aber ich war Anfang diesen Jahres mit auf einer Auschwitz-Krakau-Fahrt. Die Fahrt war echt sehr interessant, da ich noch nie in Auschwitz war und Krakau und seine Geschichte waren auch echt interessant.
In diesem Bereich war ich bis jetzt bei der Vorbereitung, also bei Recherchen oder der Materialsuche und dem Zusammenpacken tätig. In den kommenden Wochen sollte ich eigentlich auch dazu übergehen, die Workshops selbst zu halten. Leider wurde dieser Plan von Corona durchkreuzt.
Ein weiteres Projekt in dem ich mitwirke heißt „Die Gläserne Stadt“. Das Projekt richtet sich an Schüler*innen vom Grundschulalter bis zum Berufsschulalter und will den Kindern und Jugendlichen die wichtigen Institutionen der Stadt in der sie leben näher bringen, z.B. die Feuerwehr, die Bank oder das Gericht. Auch hier war ich langsam dabei in die praktischere Richtung überzugehen, zwei Mal habe ich schon Besuche alleine übernommen. Ich habe für eine Grundschule sogar eigenes Konzept für einen Besuch entwickelt: eine Stadttour durch Heidenau. Dabei müssen die Schüler*innen „alleine“ mit einem Stadtplan wichtige Institutionen oder Anlaufstellen in ihrer Stadt besuchen. Zum einen um zu wissen, wo was ist und zum anderen, wie man mit einem Stadtplan umgeht. Ein begleitendes Rätsel lockert das Ganze auf.
Das letzte Projekt bei dem ich einen größeren Anteil habe, ist der „Markt der Kulturen“, an dessen Vorbereitung wir schon seit Herbst letzten Jahres arbeiten. Da ich mit dem Gedanken spiele, Veranstaltungsmanagement zu studieren, macht sich das echt gut, da schon praktische Erfahrungen sammeln zu können. Hier durfte ich mich unter anderem um den musikalischen Abschluss kümmern. In der Vorbereitungsphase habe ich viel Neues gelernt. Leider wurde der „Markt der Kulturen“ jetzt auf Grund von Corona ebenfalls abgesagt.
Wie sieht ein Arbeitstag bei dir aus?
Ein normaler Arbeitstag beginnt für mich gegen 8:30. Montags haben wir immer mit dem ganzen Team eine Austauschrunde über die letzte und die kommende Woche, das ist meistens echt interessant, weil man bei über 20 Leuten von 3 Standorten und den unterschiedlichsten Projekten sonst nicht viel mitbekommt. Danach oder an den anderen Tagen direkt geht es für mich im Normalfall vor den Bildschirm und ich recherchiere zu den obengenannten Aufgabenfelder. Gegen 12 wird dann zusammen Mittag gegessen. Danach geht es im Büro weiter.
Workshops sind immer eine echt coole und immer wieder spannende Abwechslung zum Büroalltag. Nach dem Ankommen den Raum finden ist teilweise schon ein Abenteuer für sich, dann bereiten wir alles vor um fertig zu sein und vielleicht noch die letzten Absprachen zu treffen. Da die Klassen ja auch jedes Mal anders sind, wird es auch nicht langweilig. Auf dem Rückweg oder in den nächsten Tagen reflektieren wir dann meist noch wie der Workshop lief und ich digitalisiere das Feedback, um es an die anderen in übersichtlicherer Form abzuspeichern und an die anderen weiterzuleiten.
Bist du zufrieden?
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Arbeit bei der Aktion Zivilcourage. Ich wollte ich meinem FSJ möglichst viel neues lernen und viele neue Erfahrungen machen, zum einen mit Blick auf die Organisation von Veranstaltungen, zum anderen in der außerschulische Bildungsarbeit. In beiden Bereichen habe ich auch echt viel dazugelernt, leider konnte ich noch keinen Workshop/-teil selbst konzipieren und diesen dann damit in die Praxis gehen. Da der „Markt der Kulturen“ jetzt ausfällt, kann ich auch da leider nicht das Ergebnis unserer Arbeit sehen.
Durch Corona läuft dein FSJ sicher anders ab als geplant, oder?
Da ja gerade viel anders läuft als geplant und ich kaum mit dem weitermachen könnte worauf wir zugearbeitet haben, beschäftigen wir uns jetzt viel mit dem digitalen Raum. Wir veranstalten Webinare, zum Beispiel zum Thema Fake News, was ja gerade auch sehr wichtig ist. Wir bringen viel Dinge auf den neusten Stand, zum Beispiel unsere Mailverteiler. Andere Kolleg*innen Hilfe-Hotines eingerichtet, unter anderem für Nichtmuttersprachler*innen und für Ehrenamtliche. Als eine Art Ausgleich für den Markt der Kulturen, gibt es jetzt einen Kochblog, wo jede*r Beiträge einschicken kann. Und zu guter Letzt haben wir seit einigen Wochen einen Podcast, der sich mit der aktuellen Coronalage in anderen Ländern beschäftigt. Es bleibt also spannend.