In unserer ersten Folge des Podcasts "Anderswo" erfahren wir von Said mehr über die aktuelle Lage im Iran und speziell auch über dort lebende Menschen aus Afghanistan. Außerdem erzählt er uns vom Alltag in Selbstquarantäne nach seiner Rückkehr nach Deutschland.

Neue Chancen für gesellschaftlichen Zusammenhalt

In Zeiten des "Physical Distancing" wollen wir den Kontakt zu Menschen außerhalb unserer eigenen vier Wände nicht verlieren – sehen sogar neue Chancen für gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Es gibt aktuell wohl kaum ein Gespräch, welches sich nicht um das neue Corona-Virus dreht. Wir möchten dieses Thema daher als Aufhänger dafür nutzen, um mit unseren Gästen einen Blick auf andere Regionen der Welt zu richten, die von der Krise ebenfalls betroffen sind. Unsere Interviewpartner*innen sind dafür meist eine Brücke, denn sie haben ihren Lebensmittelpunkt zwar in Deutschland, stehen aber gleichzeitig in engem Kontakt mit Freundinnen und Freunden oder Verwandten in den Ländern, in denen sie vorher gelebt haben.

Der Blick in die Ferne

Wir fragen uns, was dort nun die alltäglichen Herausforderungen sind und hoffen, durch unsere Gäste im Podcast Informationen aus erster Hand zu bekommen. Mithilfe ihrer persönlichen Geschichten werden sie von der aktuellen Lage dort und dem Gefühl erzählen, wie es ist, während einer Pandemie geliebte Menschen an einem Ort zu haben, wo eine Krankenversicherungskarte vielleicht keine Selbstverständlichkeit ist.

"Es ist nicht so wie hier, dass alle mit einem Auge gesehen werden"

Said, geboren in Afghanistan, kam als Minderjähriger nach Deutschland und lebt seit 2014 in Pirna. Zur Zeit absolviert er eine Ausbildung zum Tischler. Erst kürzlich besuchte er seine Familie im Iran, die er vorher über sieben lange Jahre nicht sehen konnte. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt breitet sich das neue Coronavirus auf der ganzen Welt aus. Said muss - oder darf? - noch einige Tage mehr als geplant im Iran bleiben, denn erst nach zwei erfolglosen Versuchen bringt ihn ein Flugzeug sicher und gesund wieder nach Deutschland.

In unserem Gespräch erzählt er, warum er nun zwei Wochen nicht das Haus verlassen sollte und wie sich die Situation im Iran von der in Deutschland unterscheidet - vor allem für Menschen, die aus Afghanistan kommen:

"Es ist nicht so wie hier, dass alle mit einem Auge gesehen werden. Wenn du in Deutschland in Quarantäne bist, dann vergisst dich die Regierung nicht. Im Iran, vor allem als Afghane, musst du alles selber bezahlen, wenn du keine Dokumente hast."

Hier gibts weitere Informationen

Wer mehr Hintergrundinformationen zu diesem Thema haben will, kann sich auf den folgenden Seiten umschauen:
(1) https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/laenderprofile/277617/rueckkehr-afghanischer-fluechtlinge
(2) https://www.dw.com/de/sie-nennen-uns-die-schmutzigen-afghanen/a-41670496
(3) https://de.qantara.de/inhalt/afghanische-fluechtlinge-im-iran-menschen-zweiter-klasse

Falls ihr nicht-deutsche Muttersprachler*innen kennt, die die aktuellen Beschränkungen in der Corona-Zeit nachlesen wollen, findet ihr auf der Website www.auslaenderrat.de/corona-infos/ die wichtisten Infos in den verschiedensten Sprachen.

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